daBrothas ...hier gibt es Basketball aus Greifswald, Hamburg, Osnabrück und Weißenfels
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4.08.2007

Sommerloch

Natürlich war der Sommer etwas bedeckt, aber nach einem milden Winter passt ein milder Winter besser. Aber egal. Wenn ich noch mal klein wäre, würde ich nun wirklich Lokführer werden wollen.
Weil Lokführer die einzigen sind, die zeigen, was sie wollen.
Nachdem die Bahn ja schon jahrelang von Privatisierung spricht und mit enormen Gewinnen prahlt, da wollen nun auch die Angestellten etwas vom Kuchen haben. Aber nichts da, sagt die Bahn. Die brauchen jeden Cent, denn es müssen neue unterirdische Bahnhöfe und superschnelle Verbindungen nach Paris gebaut werden. Selbst ich fahre ja jede Woche einmal in die Stadt der Liebe. Apropos Paris…
Die größte Radsportveranstaltung der Welt überbot mal wieder alles. Langsam muss ich feststellen, dass der Dopingfall von Ben Johnson ein enormer Lacher war.
Denn beim Radsport geht’s richtig ab. Jeder, der in die Nähe des gelben Trikot fährt, ist schon mal gleich wieder weg. Wenn er allerdings schneller als eine Schecke ist. Denn im Schneckentempo arbeitet die UCI, die Weltradsportorganisation. Denn zwischen Dopingtest und Veröffentlichung wird eine Schnecke mit den Ergebnissen losgeschickt, damit ja große Zeit vergeht. Zur Erinnerung:
Ben Johnson lief 1988 dopingunterstützt zu Gold, am nächsten Tag war der Skandal fertig. Aber heute?
Aber zu den Ereignissen. Wer hat die Tour gewonnen? AC! So jedenfalls stand es bei Fuentes. Bis die Listen mal bearbeitet wurden. Denn der junge Hüpfer machte sich zum Kronzeugen. Während ein Däne nirgendwo anzutreffen war und dabei noch anständig log, ein Kasache mal wieder an seinen Zielen scheiterte und das öffentliche Fernsehen einfach mal ausstieg (ich bezahle GEZ!), bleibt folgende Frage:
Wenn wir wie die Spanier mit dem Doping umgehen würden, hätte Ulle die Tour gewonnen.
Aber der durfte nicht, und sein Kumpel Klöden schon überhaupt nicht. Aber im Radsport hat jeder Angst und angeblich was zu sagen; denn wer macht schon die Tüte Scharping zum Chef des Bundes deutscher Radfahrer? Nur ein Nichtsportler.
Dennoch gab es auch bemerkenswertes.
Serbien wurde u19 Weltmeister im Basketball, in einem spannenden Finale gegen die USA. Die wiederum kürten in einer der langweiligsten Finalserie ihren Champion. Ein überforderter James gegen ein Team und erstaunlich, dass eine Profimannschaft in der NBA offen zugibt, sie können keine zonale Verteidigung.
Doch nachdem der Draft anstand, muss man sagen, wer ist eigentlich clever?
Wer bitte scoutet Chinesen? Nummer eins Draft Pick ist Oden, ein Hakeem für Arme, und unter den Top Ten ist ein Chinese? Wie viele Chinesen spielen eigentlich in Spitzenligen bei Spitzenklubs in wichtigen Positionen? Da muss ich dann doch San Antonio loben, die sich Thiago Splitter zogen, irgendwo ganz weit unten. Das ist ein Spieler. Aber vielleicht denken immer noch genug Leute, der Weisheit letzter Schluss ist Amerikanischer Basketball. Das mag sein, wenn man die vor sich hindümpelnde deutsche Basketballliga betrachtet.
Zusammenfassend möchte ich sagen, ich habe nun die einige Finalspiele gesehen. Und danach gebe ich folgende Rangliste für Basketball ab:


  • 1. Spanisches Finale FC Barcelona gegen Real Madrid
    Mit Abstand ein intensives und hochklassiges Spiel, mit einem überragendem Jose Reyes, wahnsinnigen Rebounds und einer Teamdefense von beiden Mannschaften, boneur!
  • 2. Finale der U19 WM
    unglaublich, welche Fertigkeiten und welche Optionen einige 17 bis 18jährige an den Tag legen; dass die Ami’s zwar enorme Athletik haben, aber welche Klasse die Serben haben…ein 17jähriger Center, der schon unglaublich clevere Postups beherrscht und auch von draußen trifft.
  • 3. Finale ULEB-Cup Real Madrid- Lyvt. Rytas
    Eine Halbzeit die härteste Verteidigung, die ich je gesehen habe. An der legalen Grenze, aber gut. Zudem hatte der Cup wirklich spannende Spiele zu bieten und die beiden besten Teams waren im Finale. Leider konnte man auch die schwere Verletzung eines Greene sehen.
  • 4. Bamberg gegen Quackenbrüsk
    Zumindest knapp war es meist. Auch wenn eine grundsätzliche Klasse fehlte, die Emotionalität war begeisternd.
  • 5. NBA-Finals
    War das schlecht. Erst dieser enorme Hype um Lebron James, der zusehend verzweifelte und seiner Fähigkeiten bestohlen wurde, weil Eins gegen Fünf ergibt keinen Sinn. Und auf der anderen Seite ein Franzose, der mal einfach Gas gab und eine Desperate Housewife heiratete.
  • Nicht in Paris, denn dort fährt die Bahn hin. Und um den Bogen zu schlagen, es macht keinen Eindruck einen Streik per Gericht verbieten zu wollen. Wie gesagt, gut dass die Bahnhöfe bemacht werden, wenn bald kaum noch Züge im Regionalverkehr unterwegs sind. Beim Warten soll man sich Wohlfühlen.

In diesem Sinne,
der Coach